Donnerstag, 18. September 2014

Die offizielle Orientation Week...

... ist bisher irgendwie auch nicht wirklich durchgeplanter als die der MSU.

Montag und Dienstag war für Erasmus und Study Abroad, anders als für die irischen Studenten, noch überhaupt kein Programm. Gestern hingegen war dann der ganze Tag gefüllt. Theoretisch sah das so aus:
Buchstabieren der eigenen Mensa: sehr gut! :-P
Praktisch war das Iontas Theatre vorher noch belegt. Da die darin stattfindende Veranstaltung bis ziemlich genau 9:45 Uhr ging, fing unsere Begrüßung natürlich nicht pünktlich an. Aber wer will sich darüber beschweren, dafür war der Präsident der Universität dann unterhaltsamer als gedacht.
Danach mussten wir mit der gesamten Mannschaft - und das sind immerhin etwa 500 Internationals! - für den nächsten Programmpunkt ins gegenüberliegende Gebäude umziehen. Dort musste man dann tatsächlich aufpassen, wem man folgte, denn als Erasmus-Student musste man nach links ins Theatre 1 abbiegen, als Study-Abroad-Student nach rechts ins Theatre 2. Dort lag auf jedem Platz eine Uni-Maynooth-Tasche. :-) Daran konnte man für den Rest des Tages die Internationals erkennen und unterscheiden: blau = Erasmus, grün = Study Abroad. :-D
Den Welcome Talk hat dann Wendy Cameron gehalten. Alena Jurikova, mit der man als Austauschstudent vorher in erster Linie kommuniziert hatte, ist nämlich genau diese Woche out of office. Das hat mich minimal an Mannheim erinnert, da kommt sowas auch gerne mal vor...
Danach folgte Ansturm Nummer 1 - auf einige Stapel mit Zetteln. Darauf befanden sich nämlich die Passwörter, um Zugang zum WLAN der Uni zu bekommen. Obwohl wir ja schon auf zwei Räume aufgeteilt und damit "nur" noch etwa 250 Leute waren, war es ein riesiges Gedrängel.
Und sobald man das hinter sich gebracht hatte, folgte die Herausforderung, es aus dem Raum raus zu schaffen, hinein in Ansturm Nummer 2 - free tea/coffee and biscuits!
Gegen halb zwölf ging es dann mit dem Subject Talk los. Dort haben sich einige Fächer vorgestellt. Offiziell gab es dafür einen Plan, da sich jedes Fach etwa 10min lang vorstellen sollte, also 11:30 History, 11:40 Music etc. Diesbezüglich gab es dann ein paar lustige Probleme. Erstens: Manche Fächer wurden überhaupt nicht vorgestellt, Sociology und - vielen Dank auch - German zum Beispiel. Die Soziologen haben sich daraufhin den Subject Talk geschenkt und stattdessen auf die Suche nach ihrem Departmental Coordinator gemacht. Ich hingegen bin zur Vorstellung gegangen, da ich ja auch Kurse aus anderen Fächern belegen werde. Weiter also mit den Problemen. Zweitens: Der Plan, welches Fach wann dran ist, wurde nicht vorher bekanntgegeben, sondern nur ganz kurz gezeigt und dann gleich wieder weggeklickt. Und drittens: Der Geschichtsprofessor, der ganz am Anfang dran war, hat sich erstmal richtig verquatscht, alle Studenten gefragt, wo sie herkommen, ein paar Witze (auf Deutsch) gemacht: "Das Beste an Augsburg ist der Zug nach München!" usw. Die für ihn eingeplante Zeit war schon vorbei, bevor er auch nur einen Satz zu seinem Fach gesagt hatte. :-D Er, wie auch die anderen Vertreter seiner Fächer, war echt nett, aber der Zeitplan war damit natürlich im Eimer und man hatte überhaupt keinen Überblick mehr, welches Fach wann dran war... xD Zwischendrin ist auch noch das Mikrofon ausgefallen und wir mussten mit einer dreistelligen Anzahl Personen in den Nachbarraum wechseln...
An den Ständen der Welcome Expo haben sich die verschiedenen Einrichtungen der Universität, Health, Security, Green Campus (?) etc., vorgestellt. Dort haben wir allerdings eindeutig keine ganze Stunde verbracht. Wir sind kurz mal an allen Ständen vorbeigegangen, haben Flyer, Süßigkeiten und - besonders wichtig - Kugelschreiber mitgenommen und sind dann zum Mittagessen im Phoenix gegangen. Dieses sogenannte "Restaurant" ist tatsächlich die Mensa (nur etwas teurer als beispielsweise die Mannheimer Mensa) der Universität. Irgendjemand fühlte sich an seine Highschool erinnert...
Da wir danach noch etwas ungeplante Freizeit hatten, sind wir bei dem einzigen mir bekannten on-campus wohnenden Erasmus-Studenten (er wohnt mit lauter Chinesen zusammen) "eingefallen". So eine Wohnung auf dem Campus ist schon ganz praktisch. :-D
Die Library Orientation begann mit "Thank you for your patience", hat also nicht so ganz pünktlich angefangen. Und die wichtigste Erkenntnis des darauf folgenden Kurzvortrags: Augenscheinlich muss man erst ein Studium absolvieren, um in dieser Bibliothek studieren zu können. Zumindest suggerieren einem das die ganzen Kurse, die man dort machen kann. Oder mein Sitznachbar hat doch recht mit seiner Einschätzung: "Basically, they say we're stupid."
In kleinere Gruppen aufgeteilt haben wir eine zackige Runde durch die Bibliothek gemacht. Neue Erkenntnisse: Es gibt einen Raum, den nur Post-Graduates betreten dürfen, und Drucken kostet 7 Cent?! Außerdem gibt es in der Bibliothek einen Starbucks und (so ziemlich das Highlight) Sitzsäcke!!
Dreigeteilter Raum: Es wird immer entspannter...
Dann hat Fiona uns an einen Tour-Guide namens Hazel übergeben. Sie hat uns den Campus gezeigt. Leider hat man gemerkt, dass sie Mathe studiert, weswegen ihr Wissen über die Gebäude etwas einseitig war. Und den für Studenten kostenlosen swimming pool (!) hat sie leider vergessen zu erwähnen. Dafür aber das Gebäude, wo es einmal monatlich kostenloses Mittagessen gibt (und ab und zu Tee & Kuchen, glaub' ich), also auch nicht schlecht. :-P
Einige Leute hätten den letzten Punkt des Tages vermutlich schnell mal ausfallen lassen, um früher heim (oder ins Pub) zu kommen. Das haben sich die Organisatoren der ganzen Sache sicher denken können und deshalb an strategisch günstiger Stelle das Stichwort "free food" fallen lassen. Das führte dazu, dass wir uns gegen 17 Uhr alle wieder im Phoenix eingefunden haben. Statt Essen gab es aber erstmal eine Runde human bingo, damit wir dazu gezwungen waren, Leute anzuquatschen. Als ob wir nicht in der Lage wären, in Eigeninitiative neue Bekanntschaften zu schließen... Wobei ich feststellen musste, dass es anscheinend ein paar Freshers gibt, die das tatsächlich nicht können. In der Facebookgruppe der neuen Studenten gibt es allen Ernstes Posts der Marke "Help! I'm still friendless!" xD
Wie auch immer, wir mussten nicht ewig Bingo spielen, irgendwann kam dann doch mal das Essen. Daraufhin ging natürlich gleich der nächste Ansturm los, um nicht zu sagen: Die heiße Schlacht am warmen Buffet... Aber bei einer solch riesigen Anzahl an Internationals war das irgendwie nicht anders zu erwarten,
Danach wurden die Gewinner des Bingos ausgelost. Die mussten dann jeweils nach vorne kommen und sich vorstellen. Ich habe netterweise nichts gewonnen. Andernfalls wäre mein Sitznachbar, ein Däne, auch vermutlich ausgerastet aufgrund von zu vielen "bloody Germans". Auch ohne mich waren mindestens ein Drittel der Gewinner Deutsche. Wir sind einfach zu viele...

So weit zum gut, ähm, besser organisierten der bisher zwei Tage der Orientation Week. Da wahrscheinlich kein Mensch so einen endlosen Post lesen würde, bekommt der zweite Tag einen eigenen Post. Und der dritte vermutlich nochmal einen eigenen. Falls ich den Tag überlebe. Morgen ist nämlich das Subject Signing, wo man sich um seine Kurse schlagen darf. Das wird ein Spaß...

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